Christian Felber
Sachbuch. Verlag Deuticke, Wien 2010, 159 Seiten, € 15,90
Die jüngsten Buchpublikationen von Christian Felber führen zielgerichtet zu dem nun erschienenen Band: „50 Vorschläge für eine gerechtere Welt“ (2006), „Neue Werte für die Wirtschaft“ (2008) und „Kooperation statt Konkurrenz“ (2010). Die darin ausformulierten Ansätze für eine neue Form des Wirtschaftens und der Wirtschaftsethik sind nun in dem Wirtschaftsmodell der Gemeinwohl-Ökonomie zusammengefasst, einer radikalen Alternative zu den Irrwegen der realsozialistischen Planwirtschaft und den zerstörerischen Kettenkrisen eines wild gewordenen Kapitalismus. Ein Modell, das auf privaten Unternehmen und individueller Initiative beruht, die jedoch nicht unter dem Zeichen des größtmöglichen Profits agieren, sondern mit dem Ziel des größtmöglichen Gemeinwohls miteinander kooperieren.
Der Weg, den sich der Autor, Mitbegründer von Attac Österreich, Publizist und unermüdlicher Vortragender in Sachen Wirtschaftsdemokratie und Globalisierungskritik, zur Erreichung der Gemeinwohl-Ökonomie vorstellt, führt über eine demokratische solidarische Öffentlichkeit. Die von Jahrzehnten kapitalistischer Profitlogik und Ellbogenmentalität verblendete und instrumentalisierte Bevölkerung wird diesen Weg jedoch nicht gleich mitgehen, geschweige denn unterstützend vorantreiben. Die Alternativen für einen radikalen Schwenk im Wirtschaftsdenken müssen nicht nur entworfen, sondern zumindest ansatzweise auch umgesetzt werden, um praktische Beispiele eines kooperativen, solidarischen Wirtschaftens präsentieren zu können. Deswegen engagiert sich Christian Felber auch mit großem Einsatz in der Realisierung solcher Beispiele. Etwa durch die Gründung einer alternativen, der „Demokratischen Bank“ (www.demokratische-bank.at oder www.attac.at/ 9058.html) oder durch den Aufbau der Initiative „Gemeinwohl-Ökonomie“ (www.gemeinwohl-oekonomie.org) und der „Bewegungsstiftung“ (www.bewegungsstiftung.at).
Auf der Website der Gemeinwohl-Ökonomie kann man einen Appell an die Politik zur Unterstützung dieses Modells unterzeichnen. Bis jetzt ist es leider immer noch so, dass der Gesetzgeber eine auf Konkurrenz und Gewinnstreben basierende Ökonomie unterstützt statt Zusammenarbeit, Solidarität und Vertrauen.
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